25.1.09

Der Schnürsenkel


Ein Schnürsenkel
wollte sich emanzipieren
und forderte seinen Halbschuh auf
ihn zu verlieren.

„Ich muss frei sein“,
sagte der Senkel.
Da verließ auch der Topf
den Henkel,

die Briefmarke
machte den Brief von sich frei
und selbst die Kartoffel
trennte sich von ihrem Brei.

Das Ei von ihrem Gelb,
die Bank von ihrem Geld,
der Schlaf von seinem Traum,
das Blatt von seinem Baum.

Für alle schien es
im Leben zu spät.
Sie sehnten sich
nach Individualität.

Aber ich bleib bei dir.
Wir sehen uns bald!
Denn ohne dich wär 
das Leben nur halb.


AM 2009

Die Uhr


Eine Uhr beantragte eine Kur,
denn sie fühlte sich gehetzt.
Doch man blieb stur,
das hatte sie verletzt.

„Abgelehnt! - Eine Kur, für eine Uhr,
ohne Abitur?! Für einen Apparat?
„Aber ich tickte bisher mit Bravur!“
„Quatsch! – Sind sie Kasse, oder Privat?“

„Ich? Bin nur, eine Uhr, 
Und messe die Zeit, die ihr nicht habt,
hänge Pattere, bei Meyer im Flur,
der sich beeilt, und hechelt und jagd.

Der Montag schon an Dienstag denkt,
beim Zähneputzen Mittag isst,
der mir nur gierig Blicke schenkt,
sich mit dem Sekundenzeiger misst.

Ich bin aus meiner Mitte,
muss ins Gebirge, muss zur See,
drum folgen sie der Bitte!“
Doch der Beamte, der sprach: „Nee!“

Nun ist ja eine Uhr
eine sehr sensible Natur
ihr Antrag läuft weiter
und das stimmt mich heiter.




©AM2009

17.1.09

Reigen



"Reigen"
von: Arthur Schnitzler
Rolle: Der Junge Herr 
mit: Marianna Linden
Regie: Paolo Magelli 
Foto: Hans-Ludwig Böhme 
2009



"Reigen"
von: Arthur Schnitzler 
Rolle: Der Junge Herr 
Regie: Paolo Magelli 
Foto: Hans-Ludwig Böhme 
2009



"Reigen"
von: Arthur Schnitzler 
Rolle: Der Junge Herr 
Regie: Paolo Magelli 
Foto: Hans-Ludwig Böhme 
2009



"Reigen"
von: Arthur Schnitzler 
Rolle: Der Junge Herr 
mit: Christine Hoppe
Regie: Paolo Magelli 
Foto: Hans-Ludwig Böhme 
2009



"Reigen"
von: Arthur Schnitzler 
Rolle: Der Junge Herr 
mit: Christine Hoppe
Regie: Paolo Magelli 
Foto: Hans-Ludwig Böhme 
2009